Nadelbinden, Stricken und Brettchenweben

Neben der Verarbeitung von Stoff wird bei uns auch Wolle auf verschiedenste Weise verarbeitet.

Das Nadelbinden ist eine Technik zur Herstellung von Textilen Geweben bei der lange Einzelfäden mit Hilfe einer großen Nadel durch Schlaufenbildungen zu flächigen Stücken verbunden werden. Genutzt wird dabei meist Dochtwolle, also kaum versponnene reine Schafwolle und Nadeln aus Holz, Horn oder Knochen.  Das Gewebe das hierbei entsteht ist sehr dicht und warm und wird hauptsächlich zur Herstellung von Socken, Mützen und Handschuhen verwendet. Diese Technik wird bei uns im Lager aktiv betrieben und Fragen werden gerne beantwortet.

 

Nadelbinden ist eine sehr alte Handarbeitstechnik bei der die ersten Funde bis in die Jungsteinzeit zurückführen. Aktiv genutzt wurde sie in Deutschland bis ca.1550 um dann endgültig vom Stricken abgelöst zu werden. 

Stricken, bei dem im Gegensatz zum Nadelbinden ein endlos Faden verwendet wird, ist eine Technik die ab dem 13. Jahrhundert genutzt wird. Hierbei arbeitet man mit mindestens zwei langen Holznadeln und einer enger versponnenen Wolle, auch aus Seide, Leinen oder Pflanzenfasern. Je nach dicke von Wolle und Nadeln können von ganz dicken, dichten Textilien ähnlich dem Nadelbinden bis hin zu feinen leichten Geweben entstehen. Seit diesem Jahr, auch bei uns im Lager vertreten und gerne gezeigt. 

Die letzte zum Thema Wolle verarbeitende Handwerkstechnik die bei uns zu sehen ist, ist das Brettchenweben. Hierbei entstehen Borten und Bänder die zum Verzieren von Kleidungsstücken verwendet werden können. Diese Borten waren unter dem einfachen Volk sehr verbreitet, da man sie immer wieder abtrennen und neu verwenden konnte. Also die günstigere Variante zum Besticken von Kleidung. Auch als Tragegurte oder zum einflechten in Frisuren sowie als Gürtel können diese Borten genutzt werden.

 

Bei dieser Webtechnik werden Fäden für die Kette um einen Holzrahmen gespannt und durch Brettchen mit Löchern darin gezogen. Je nach Farbreihenfolge und Bewegungsrichtung der Brettchen entstehen dann so beim einziehen des Schussfadens verschiedenste Muster. 

 

Und zum Schluss noch eine Galerie die weiterhin immer mit unseren Werken aktualisiert wird.